Authentisch zu sein, steht für mich heutzutage an oberster Stelle all meines Tuns.
Lange Zeit aber habe ich mein Wahres Ich versteckt. Versteckt hinter einer Fassade.
Manchmal aus "Professionalität" (Hallo Geschäftswelt!), manchmal weil "man's einfach so macht" (und schon immer so gemacht hat) und ganz oft aber auch aus Selbstschutz.
Wie oft spielen wir irgendwelche Rollen? Wir entsprechen täglich den Erwartungen im Job, erfüllen Klischees (ob wir wollen oder nicht) und verändern unsere Rollen im Privatleben, um je nachdem besser dazustehen, eher gesehen zu werden, uns rar zu machen oder auch einfach um zu provozieren.
Das Paradoxe ist, dass eine Person oft dann als glaubwürdig angesehen wird, wenn sie sich den eigenen Vorstellungen entsprechend verhält. Menschen, die sich aber so zeigen, wie sie wirklich sind, werden dafür häufig als unvertrauenswürdig (zu ehrlich, zu laut, zu traurig, zu fröhlich, zu...) angesehen. So kommt es, dass am Ende die Menschen als besonders authentisch empfunden werden, die ihre Rollen am besten spielen können (und zwar so, wie wir uns das wünschen). Wollen wir denn wirklich so gesehen werden, wie wir eigentlich gar nicht sind?
Spannend ist, dass sich in der heutigen Zeit viele Menschen als authentisch ausgeben und/oder sich vor allem Autenthizität ihrer Mitmenschen wünschen, während das gute alte Internet massenhaft Plattformen für Rollenspiele anbietet. Auf Linkedin geben wir uns sachlich und professionell, auf Instagram sind wir der hippe Trendsetter und auf Facebook zeigen wir der Familie unsere häusliche Seite (kuscheln mit der Katze und so). Und wir zeigen uns natürlich immer nur in unserer allerbesten Version von uns selbst, in allen Rollen.
Das ist sogenanntes Selbstmarketing. In der heutigen Zeit gar nicht mehr wegzudenken.
Ist das noch authentisch?
Welches dieser verschiedenen Ich's ist denn das wahre Ich?
Haben wir wirklich all diese Facetten in uns oder spielen wir tatsächlich die eine oder andere Rolle, nur um besser zu gefallen...?
Ich lade euch dazu ein, mal darüber nachzudenken und ganz ehrlich mit euch selbst zu sein...
Aber vielleicht mal von vorne, was ist denn eigentlich Authentiziät genau?
Glaubwürdigkeit, Zuverlässigkeit, Unverfälschtheit, Wahrheit.
Die Sozialpsychologen Michael Kernis und Brian Goldman (Universität Georgia) teilen Authentizität in folgende vier Kriterien auf.
Bewusstsein.
Die eigenen Stärken und Schwächen, sowie die Gefühle und Motive kennenlernen und das entsprechende Verhalten analysieren = Selbstreflexion.
Ehrlichkeit. Der Realität in die Augen schauen und auch Unangenehmes akzeptieren.
Konsequenz. Handle nach deinen Werten.
Und zwar in jeder Situation, auch wenn man sich ab und zu dadurch auch Nachteile einhandelt.
Das bedeutet nicht, dass wir uns nicht verändern sollen. Bloss nicht! Wir sollen uns weiterentwickeln, unbedingt. Das Entscheidende ist einfach, dass wir im Einklang mit uns selbst und unseren Werten sind. Auch wenn wir uns verändern.
Aufrichtigkeit.
Grösse zeigen und auch seine negativen Seiten offenbaren.
Baaaamm, ziemlich gut auf den Punkt gebracht, nicht?
Nuuun, warum erzähle ich euch all das?
Diese (etwas längere) Einleitung kommt daher, dass ich euch eine ganz authentisch und entsprechend ehrliche Geschichte von mir erzählen möchte:
Die ersten Tage nach meinem 1. Blog Post waren für mich etwas turbulent. Ich bin von Stolz über meine Arbeit und dem endlich gewagten Schritt - zur Freude über die tollen Feedbacks bis hin zur Überforderung mit Social Media gewandert.
Dazu ein weiteres Geständnis von mir (ich habe ja gesagt, ich bin ehrlich):
I actually don't like Social Media!
Das war nicht immer so, denn ich war eines der 1. Kinder von Social Media Portalen wie MySpace, Bebo & Facebook in den Kinderschuhen. Ja ja, liebe Millenials, das war noch vor eurer Zeit! :) Damals war es aber irgendwie einfacher. Man hatte noch nicht so viel Druck und es machte richtig Spass. Keine supercoolen ultrabearbeiteten supersoft-shizzle-irgendwas-Filter für die Fotos, keine Instagram Post Templates und vor allem noch keinen Wer-hat-die-meisten-Likes-Kampf. Wir verbindeten uns mit unseren Freunden und freuten uns über wiedergefundene alte Kontakte.
Heute sieht diese Welt leider etwas anders aus.
Vor ein paar Jahren habe ich dann einfach Schluss gemacht! Adé Facebook & Co.
Und das Schöne, die Trennung war sooo einfach. Ich habe sie nicht ein einziges Mal vermisst. Im Gegenteil, ich war wieder frei und hatte auf einmal ganz viel Zeit, wirklich interessante Dinge zu lesen. Wie z.B. Bücher. Ähäää. Bücher. :)
Neuer Blog - neuer Lebensabschnitt. Haha. Oder so ähnlich.
Auf jedenfall möchte ich mit meinem Blog ja ganz viele Menschen berühren, unterhalten und inspirieren (habe ich schon mal gesagt, oder?!). Das heisst, shout it out! Und wie geht es am Besten? Ja genau, Hallo Social Media!
I'm coming back baby!
Aber bild dir nichts ein, ich mache das nur für meinen Blog. ;)
Also habe ich die letzten Tage damit verbracht, alles neu aufzusetzen (und OMG all die neuen Funktionen und so - HILFE!). Ach, habe ich mich genervt. Und so viel Zeit dafür aufgewendet.
Und schwups, nicht einmal eine Woche später habe ich schon wieder die Schnauze voll davon.
Warum?! Bhh...
I still can't handle it!
Zu viele (uninteressante) Informationen, zu viel Oberflächlichkeit und vor allem zu viel Show.
Ich gebe zu, ich mag das einfach nicht.
Und ich fühle mich unter Druck gesetzt.
Druck, dass ich auch genügend Likes und Followers bekomme.
Druck, weil meine Bilder und Templates nicht so cool sind, wie die von Anderen.
Druck, möglichst viel posten zu müssen.
Einfach zu viel Druck. Für mich. Zumindest.
Und da kommt dann auch noch sie, meine liebe Freundin hinzu...
Die gute alte Angst!
Yep, auch ich habe Angst. Ich weiss, man glaubt es kaum, haha.
Aber ja, Angst mich zu zeigen.
Angst davor, was Andere denken.
Angst davor, zu "versagen".
Und das ist ganz schön viel Angst auf einmal, das sage ich euch!
Also, was nun?
Alles hinschmeissen!
Nein, natürlich nicht - denn wie war das nochmal mit der Authentizität?
Deshalb, Augen zu und durch!
Nach ein bisschen Ausheulen bei Ehemann und einer lieben Freundin, sowie einer Yogasession im besten Yogastudio der Stadt, konnte ich mein Social Media vernebeltes Gehirn wieder freimachen, tief durchatmen und mir einmal mehr klarwerden, wer ICH bin und was eigentlich genau meine Absicht ist.
Warum ich das alles mache? Ganz einfach...
um meine echten und wertvollen Erlebnisse, Lehren & Kenntnisse zu teilen,
um euch zu inspirieren,
um von euch inspiriert zu werden,
und um mit euch zu wachsen.
Nicht also um, möglichst schnell superviele Likes, Followers & Friends zu bekommen oder die stylischsten Posts zu präsentieren. Versteht mich nicht falsch, Social Media hat durchaus Vorteile. Und wenn man einen guten Umgang mit Social Media gefunden hat und den (für sich) "richtigen" Leuten folgt, gibt es auf jeden Fall super viel Interessantes und Inspirierendes zu finden.
Es geht für mich um Authenzität. Darum, das zu teilen, was mich beflügelt und ich glaube, auch Andere bereichern kann. Mich so zu zeigen, wie ich bin. Mit meinen Ecken und Kanten - und auch ein paar Rundungen (hahaha - der war gut, oder?!).
So, here I am. The real ME. Ehrlich. Und auch mal ein bisschen verletzlich. Aber authentisch!
You either like me - or not!
Heute weiss ich, dass ich nicht Allen gefallen kann - und auch nicht muss! Und das ist ok so.
But if you like me:
WOW, thank you and Welcome to my world ! :)
From Magical Me to Magical You
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